Exzellente Hochschullehre mit E-Learning in Osnabrück. Herzlichen Glückwunsch, Professor Vornberger!

Das Wintersemester 1992/1993 war grau, verregnet und für mich als damaligen Computerlinguistik-und-Künstliche-Intelligenz-Erstsemester voller aufregender neuer Eindrücke und wissenshungriger Aufbruchstimmung. Ein Garant dafür, dass diese Stimmung nicht Ernüchterung oder gar Enttäuschung weichen musste, war die Pflichtvorlesung »Algorithmen« von Prof. Dr. Oliver Vornberger.

Mindestens 15 Stunden in der Woche beschäftigten uns seine Bemühungen, die Grundzüge der Informatik anhand der damals modernen Programmiersprache »Modula-2« mit Tafel und Kreide an den Mann und die sehr wenigen Frauen zu bringen. Vorlesung, Übung, Aufgabenblätter und persönliche Testate mit wirklich guten Tutoren haben zumindest in meinem Fall für eine dauerhaft nährende Grundlage gesorgt. „Exzellente Hochschullehre mit E-Learning in Osnabrück. Herzlichen Glückwunsch, Professor Vornberger!“ weiterlesen

virtUOS office hours

Auf der virtUOS-Webseite war heute folgende News zu lesen:

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Hieran lässt sich gut das computerlinguistisch notorisch schwierige Phänomen »Präsupposition« erläutern. Dass es nämlich eine Meldung wert ist, für den heutigen Abend eine telephonisch eingeschränkte Erreichbarkeit hinnehmen zu müssen, suggeriert, dass das virtUOS ansonsten zwischen 19 und 21 Uhr uneingeschränkt erreichbar sei.

Für unsere Anrufbeantworter stimmt das sogar. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Stud.IP- und OPIuM-Hotline (0541/969-6666) nur eingeschränkt. Zum Anrufen ist 9-17 Uhr eine gute Zeit. Zwar brennt auch abends um 11 häufig noch Licht, aber verlassen kann man sich nicht darauf.

Wer abends und nachts ein Problem hat, hat bessere Chancen auf baldige Linderung, wenn er/sie das in einer Mail an kursmanager@uni-osnabrueck.de schreibt.Ich habe nämlich schon Hilfskräfte dabei erwischt, nachts „noch mal eben“ nach dringenden Mails zu schauen.

media2mult: virtUOS-Projekt als Titelthema in der c’t

„PDF aus dem Wiki“ steht auf der Titelseite der aktuellen c’t 18/2008 (ab morgen im Handel). Dahinter verbirgt sich ein gleich fünfseitiger Artikel von Martin Gieseking und Oliver Vornberger über ein Projekt des Zentrums für Informationsmanagement und virtuelle Lehre der Uni Osnabrück. Die Ursprünge reichen zu der Frage zurück: Wie entsteht eigentlich optimalerweise ein Vorlesungsskript, das zugleich auch online verfügbar ist? Prof. Vornberger hatte dazu bereits seit langem mit einem Konvertierungssystem namens mas2tex experimentiert: Aus einer einzigen und relativ simplen Auszeichnungssprache werden mit hohem Qualitätsanspruch Online- und Offline-Inhalte generiert. media2mult – der Name des neuen, Wiki-basierten Systems – vereinfacht die Erstellung nochmals und eröffnet neue Möglichkeiten.

Klar, LaTeX, Word und Konsorten können auch HTML oder PDF oder anderes generieren. Aber dabei wird zumeist nur eine kleine Teilmenge der jeweiligen Möglichkeiten unterstützt. Online-Inhalte bieten: Aktive Links, Multimedia-Elemente wie Videos und Audios oder gar interaktive Elemente wie Formulare, Gästebücher, Notizbuchfunktionen. Gute druckbare Dokumente haben ein professionelles seitenbasiertes Layout, ein automatisch generiertes Inhaltsverzeichnis und andere Referenzen und Querverweise. Der Clou bei media2mult liegt in medienabhängigen Konvertierungsroutinen. Ein eingebundenes Video wird im Web als Video, im Druck als Vorschaubild ausgegeben, eine per gnuplot beschriebene Funktion live und in der richtigen Auslösung geplottet, eine Audiodatei wird für den Druck mit einem beschreibenden Ersatztext ersetzt.

Das epolos-Teilprojekt „Autorensysteme“ hat im virtUOS eine lange Geschichte. Bereits 2002 haben wir darüber diskutiert: Wie wollen und können Lehrende möglichst einfach aber gleichzeitig flexibel Vorlesungsskripte erstellen und immer wieder überarbeiten? Ein Diskussionskern: WYSIWYG oder nicht? Kann man Dozenten zumuten, XML zu schreiben? Herausgekommen ist ein entschiedenes Jein! Wikis im Sinne simpler Conten-Management-Systeme bieten eine schnelle Vorschau, sind aber im Bearbeitungsmodus an eine einfache und logische Auszeichnungssprache gebunden. XML ist daraus leicht ableitbar, wird aber nicht von den Autoren selbst geschrieben.

So ist mittlerweile ein großer Zoo an Wiki- und media2mult-Anwendungen entstanden. Unser bevorzugtes Wiki-System ist PmWiki – trivial zu installieren, einfach zu erweitern und umfassend gestaltbar. Große E-Learning-Projekte wie English Language and Linguistics Online (ELLO) oder Mediale Produktion (Medida-Prix-Finalist 2008)  verwenden PmWiki, ebenso die virtUOS-Webseite, die Stud.IP-Online-Hilfe, die Wikifarm für die 140 allgemeinbildenden Schulen in Stadt- und Landkreis Osnabrück. Für alle gilt: Primär sind die Angebote für das Web gedacht und mit interaktiven Features angereichert. Suchfunktionen, interaktive Quizzes und Fragen zur Selbstüberprüfung, enge Anbindung an Stud.IP mit Rechtekontrolle. Aber dank media2mult können all diese Angebote auf einen Klick auf ein attraktives PDF-Dokument generieren. Oder einen HTML-Baum, der auch eine CD-Rom gepresst werden kann. Oder, oder, oder: Die Grenzen der Phantasie sind hier längst noch nicht ausgelotet.

Auch der umgekehrte Weg ist erfolgreich: Manchmal steht das gedruckte Produkt als Ziel im Vordergrund, auf dem Weg dahin sind aber viele Autoren beteiligt. Das Stud.IP-Dozentenhandbuch ist von Dutzenden Autoren in einem Wiki erstellt worden. In vielen Seminaren und anderen Lehrveranstaltungen an Uni und FH Osnabrück  werden die Studienarbeiten im Wiki erarbeitet und dann auf Knopfdruck in ansprechendem Drucksatz ausgeworfen. An Schulen beginnen derzeit die ersten Schülerinnen und Schüler, Ihre Studienarbeit im Wiki zu schreiben. Dadurch können Lehrer besser und früher coachen und Tipps geben und das Endergebnis ist fertig, wenn der Text fertig ist: Kein Rumfummeln mit Word und Co. in einer durchgemachten Nacht vor Abgabeschluss.

Cross-Media-Publishing wird durch die Verbindung von Wiki und media2mult-Konvertierungswerkzeugen auf eine neue Ebene gehoben. Nicht mehr die kleinste gemeinsame Teilmenge der Medien wird bestimmend, sondern die Autoren können mit einem Quelldokument die Möglichkeiten optimal ausnutzen. Das Basisprinzip Wiki macht zudem schon den Erstellungsprozess flexibler: Viele können mitarbeiten und das im Wachsen begriffene Dokument ist gleichzeitig eine Web- und E-Learning-Anwendung. Diese Vielfalt erfordert aber auch sorgfältige Planung und Steuerung. Die Erfahrungen zeigen: Für fast jedes Szenario lassen sich gute und einfach handhabbare Lösungen mit wenig Aufwand umsetzen.

Ich bin immer noch kein Designer

Das virtUOS hat inzwischen eine ganze Menge zu tun. Kein Vergleich mehr mit den paar Männeken, die wir vor mehr als fünf Jahren mal waren, als jeder noch ganz genau wusste, was jeder andere den ganzen Tag über ausbrütet. Nachdem das Rechenzentrum Ende letzten Jahres so einen schicken neuen Flyer herausgegeben hat, in dem es alle seine Dienstleistungen beschreibt, hieß es auch für uns: Der alte Flyer ist überhaupt nicht mehr up2date. Da muss was Neues her!

Nichts aber ist langweiliger als lange Listen von Forschungsprojekten, Themen und Produkten, die lieblos heruntergerattert und nicht miteinander in Beziehung gesetzt werden. Beim Relaunch unserer Homepage im letzten Sommer haben wir versucht, die Zusammenhänge durch viel Querverlinkung und die geschickte doppelte Aufbereitung als Themen – spannend für die, die mit einer Idee ankommen und nach Lösungen suchen – und Produkte – spannend für die, die schon virtUOS-Dienste nutzen und dabei Unterstützung suchen – transparent zu machen. In einem Flyer ist aber nur wenig Platz und Links lassen sich auf Papier auch schlecht anklicken.

Meiner alten Begeisterung für selbstorganisierende Karten folgend, entstand schnell die Idee, eine zweidimensionale Landkarte der virtUOS-Themen und -Produkte zu entwerfen. Ich hatte dabei ganz buchstäblich an Landkarten gedacht: Da gibt es Regionen, wie z.B. »Niedersachen« oder »Vorlesungsaufzeichnung«, und Orte, wie z.B. »Osnabrück« oder eben »virtPresenter«. Zunächst hatten wir vermutet, dass es schwierig sein wird, die inhaltliche Nähe von Themen und Produkten, sowie die nicht scharf abgegrenzten Zuständigkeiten der drei virtUOS-Geschäftsbereiche in nur zwei Dimensionen abzubilden. Geschweige denn, darüber Konsens herzustellen. Aber das ging erstaunlicherweise ganz schnell. Natürlich ist das Ergebnis nicht perfekt, kann es auch gar nicht.

Schwieriger war die graphische Gestaltung, die jetzt fast drei Monate voller Irrungen, Wirrungen und Warteschleifen (soo wichtig ist angesichts des Tagesgeschäfts ein Flyer schließlich nicht) hinter sich hat. Und obwohl ich immer noch kein Designer bin, ist die Aufgabe letztendlich zu mir zurückgekommen und hängengeblieben.

Eigentlich hatte ich mir das Ding viel landkartenartiger vorgestellt, mit grünen Wiesen, sanften Hügelketten und fruchtbaren Marschen. Manchmal treffen sich aber Fähigkeiten und Ergebnis doch noch auf erfreulich schlichte Weise und hier ist nun die großartige Was-virtUOS-alles-tut-und-forscht-Landkarte (demnächst gedruckt in Ihren Händen):

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Wichtiger Hinweis: Die allermeisten der Dinge tun wir nicht allein. Andere zentrale Einrichtungen, allen voran das Rechenzentrum und die Bibliothek, sind wesentlich beteiligt, ebenso viele Wissenschaftler aus den Fachbereichen, die als Projektleiter, Ideengeber oder kritische Begleiter Wichtiges leisten. Hinzu kommt der Austausch mit anderen Hochschulen, ganz intensiv der FH Osnabrück und anderen Partnern in Niedersachsen und darüber hinaus. Das passte, meinen begrenzten graphischen Fähigkeiten geschuldet, jetzt aber nicht mehr auf die Karte.

Ich bin kein… Designer

Der Zufall spielt in unserer düsteren, sturmumtosten Welt eine große Rolle. Vor Jahr und Tag sollte ich ein kleines Beispielwiki für das damals noch im Entstehen begriffene Projekt »English Language and Lingustics Online« aufsetzen und dafür ein neues, von Tim Schmidt ausgewähltes Skin einsetzen. So ganz nackt sah es sehr trostlos aus und so habe ich zwei Minuten investiert, ein Platzhalter-Logo für dieses Lingustik-Projekt zu finden.

Linguistik? Visualisierung? Bunt? Klar, ein Spektrogramm!

Und siehe da, mein damals mal eben hingeworfenes Bildchen ist auch heute noch für ELLO wacker im Dienst: http://www.blogs.uni-osnabrueck.de/ello/

Viel Erfolg, ELLO! Viel Erfolg, kleines Logo!