Sonntagmorgen hatte ich noch Zeit bis zum Flug am Nachmittag und war wieder etwa abseits der normalen Touristenrouten unterwegs. In Riga sehen die meisten Frauen aus, als wollten sie so aussehen, als kämen sie aus einem Gucci-Katalog (falls es sowas gibt) und die meisten jungen Männer, als wollten sie sehr bald so viel verdienen, dass sie sich mindestens drei dieser Frauen und zwei deutsche Autos (noch nie habe ich so viele Porsche Cayennes wie in Riga gesehen) leisten können. Wenig ist im Straßenleben von kreativer Alternativkultur zu sehen.
Darum auf dem Programm: Andrejsala, Lettlands progressivstes Künstlerviertel oder Kunstareal oder kreatives Zentrum oder wie auch immer. Direkt neben den großen Ostseefähren und nur zwei Kilometer vom Zentrum, aber in einer komplett anderen Welt.
Das Schild am Eingang zeigt deutlich: Jo, passt, hier darf ich rein. Leider hatte ich nicht mit Künstlers Schlafmützigkeit gerechnet: Vor 13 Uhr steht da sonntags niemand auf, um Galerie, Museum oder Bar zu öffnen. Blieb um 10.30 Uhr also nur die vielversprechenden Fassaden zu bestaunen und den Rest für den nächsten Riga-Trip aufzusparen. Der kommt bestimmt.
Tipp für Preisbewusste und Abenteuerlustige: Das Singalong Hotel (Doppelzimmer ab 39€). Bilder aus dem Inneren gibt’s hier, hier (oben rechts) oder hier. Ich finde: Wow. Das sieht absolut großartig aus.
Und hier gibt’s Konzerte. Tolle Location, finde ich: