Gisella Langé eröffnet die höchst engagiert vorgetragene zweite Keynote des Tages mit einer Übersicht über die „8 Key Competences for Lifelong Learning“, wie sie die EU definiert hat. Was sind eine „Key Competences„?
Key competences represent a transferable, multifunctional package of knowledge, skills and attitudes that all individuals need for personal fulfilment and development, inclusion and employment. These should have been developed by the end of compulsory schooling or training, and should act as a foundation for further learning as part of lifelong learning.
Im Einzelnen sind dies:
- Communication in mother tongue
- Communication in a foreign language
- Mathematical literacy and basic competences in science and technology
- Digital Competence
- Learning-to-learn
- Interpersonal and civic competences
- Entrepreneurship
- Cultural Expression
Die Positionen 2., 5. und 8. sieht sie in besonderer Weise als solche, die vom European Language Portfolio berührt werden. Die meisten kennen den Europäischen Referenzrahmen (CEFR), der Sprachkenntnisse in Stufen von A1 bis C2 kategorisiert. Das Language Portfolio ist aber detailliert und gehe somit darüber hinaus. Es besteht aus drei Teilen: „Language Biography“, „Language Passport“ und „Dossier“.
Ich hatte zunächst Probleme mit der Terminologie. Unter einem Portfolio verstehe ich eine persönliche Sammlung von Nachweisen und Dokumenten. Die kann nicht von der EU zertifiziert werden oder offiziell verabschiedet o.ä. Das aber solle mit dem Europäischen Language Portfolio geschehen. Gemeint ist also: Ein Rahmen für Portfolios – Gestaltungsrichtilinien oder Vorlagen, sozusagen. Davon gibt es derzeit schon 95 und 2,5 Millionen Vordrucke wurden bereits in Umlauf gebracht. Das ganze hängt eng mit EUROPASS zusammen und eine beachtenswerte niederländische Vorlage gibt es auch bereits.
Sie räumt allerdings ein, dass das Language Portfolio nicht mit dem Europäischen Referenzrahmen kompatibel ist und noch nicht offiziell unterstützt werde. Für das Portfolio spreche aber, dass damit die Autonomie von Lernern besser unterstützt werde und somit auch die Verbreitung der europäischen Idee vorangetrieben werde.
Schlusswort: Das European Language Portfolio ist ein Change Agent. Und es hilft auch Lehrern, die bei Nutzung und Propagierung der Portfolio-Vorlagen auf deutlich motiviertere Schüler träfen.