Gerade bei mobile.de gesehen:
Fahrzeugbeschreibung:
Alu felgen , Crom grill , Weisse blinker , sport ausspuff, tiefer gelegt , teil leder , edel holz
Immerhin konsequent und überdies: fast schon poetisch.
Neues und ehemals Neues aus der elektrosozialen Welt
Gerade bei mobile.de gesehen:
Fahrzeugbeschreibung:
Alu felgen , Crom grill , Weisse blinker , sport ausspuff, tiefer gelegt , teil leder , edel holz
Immerhin konsequent und überdies: fast schon poetisch.
»Einparkrämpler« ist auch ein hübsches Wort, oder? Man sieht hier, wie ein relativ kleiner orthographischer Fehler das Lesen arg erschwert.
Im sowieso sehr großartigen »Ahoi Polloi«-Blog gibt’s einen feinen Beitrag zum Thema Bindestriche und Bedeutungsunterschiede:
Eigentlich würd man ja inzwischen sagen: Scheiß auf den Bindestrich, es kommt doch einzig rauf an, ob man’s versteht.
Bei folgender Twitter Message war ich mir dann aber nicht ganz so sicher, zuerst:
Richtig Kommas machen ist schwierig. Wenn’s schiefgeht, wird im günstigen Fall nur der Lesefluss gehemmt, im ungünstigen aber gleich der Sinn entstellt. So wie heute bei heise.de:
Mit 167 TeraFlop/s ist JUGENE am Forschungszentrum Jülich jetzt der zweitschnellste Supercomputer der gemeldeten Rechner in der Top500-Liste und zudem das schnellste, zivil genutzte System.
Aber vielleicht bin’s ja auch nur ich, der komisch ist und dem sowas aufstößt.
Eine gute Quelle für kreative Rechtschreibleistungen sind immer wieder Amazon-Rezensionen wie diese hier:
Vielmehr spielt man in Far Cry 2 einen von voraussichtlich sechs Charakteren. Für welchen man sich entscheidet ist für das Spielgeschehen irrelewandt. Es soll dem Spieler bloß die möglichkeit geben einen Char zu wählen der einem Gefällt und zu einem passt.
Früher gab es Wörter, die waren so schwierig zu schreiben, dass man sie reformieren musste, damit sie jetzt ganz einfach zu schreiben sind. Das Ding, in das man Geld tut, zum Beispiel. Genau, das gute altbackene Portemonnaie. Generationen von Diktatschreibern wurden damit gequält! Und wie schreibt man’s heute? Na?! Hätten Sie’s gewusst? Die vollkommen auf der Hand liegende Lösung ist mir heute in einem Internet-Forum untergekommen:
jau genau den zettel …. die sind schon im Portmoney … habs nich vergessen
Ist doch logisch! Und schon wirkt’s auch gar nicht mehr altbacken.
Weil ich ja noch krankgeschrieben bin und sich eh tausend (in Worten: tausend) neue Mails in meinem Elektropostfach gestapelt haben, darf ich auch Spammails lesen. Das erheitert nämlich mitunter und Erheiterung ist gute Medizin, wie man sagt.
Also: Ingrid bietet mir eine Lösung für (oder gegen) Englischfehler an. Warum das beworbene Produkt »Weißer Rauch« heißt, bleibt nebulös, aber es hat sogar eine verdeutschte Webseite voller fröhlichmachender Aussagen.
»Wir verwandeln ihr einfaches Schreibvermögen in ein professionelleres«, heißt es da und das ist nicht irgendwas Spinnertes, sondern »rangiert auf Nr. 5 der 31 besten Geschäftsideen auf der Welt.« Wow! Was sind denn die noch besseren vier? Und wieso 31?
Egal! Das Produkt scheint jedenfalls absolut großartig zu sein. Es macht z.B. aus normalem Text aufgepusteten Text. In der Demo wird aus »our product line« wie von Zauberhand »our innovative product line«. Was wohl passiert, wenn man das aufgepustete Ergebnis immer wieder durch den weißen Rauch jagt? Aus einem winzigen, schwachen Informationskeim erwächst ein gigantisches Universum an »professionellem«, »wichtigem«, »konkurrenzfähigem«, »treffendem« und »auflebendem« Textgut.
Jetzt weiß ich auch, was Nr. 4 der 31 besten Geschäftsideen ist: Die Software, die aus diesen aufgetürmten Wortwolken den Informationskeim wieder herausfischt. Gar nicht dumm, die Spammer, heutzutage.
Jetzt hat mich die Neugier doch am Schlafittchen auf die Webseite geschleift, die mir helfen können soll, meine Angst zu vergolden. Oh, Deutschland, deine Orthographen! Es fängt damit an, dass am Ende der Punkt fehlt. Aber der Reihe nach.
Erstmal steht da allen Ernstes:
Dieses Gewinnspiel der PLANET49 GmbH wird garantiert durchgeführt, die Gewinner werden,, wenn nicht anders gewünscht, auf postalischem Wege benachrichtig! Nur vollständig und korrekt ausgefüllte Formulare nehmen teil.
Also, Bürger! Sei ein korrektes Formular und wünsche es dir nicht anders. Und komm auf gar keinen Fall auf die Idee, auf den Link zu den AGB zu klicken. Da steht nämlich drin:
PLANET49 GmbH und ihre Partner und Sponsoren behalten sich das Recht vor, die Umfrage jederzeit ohne Vorankündigung abbrechen oder beenden zu können.
Abgesehen davon, dass da ein »zu können« zu viel ist – eine garantierte Durchführung sieht in meinen Augen anders aus.
Im Grunde findet sich in jedem Satz ein Fehler, mindestens. Aber ein Highlight hab ich noch:
Ihre Antwort wird anonym und vertraulich behandelt und dient lediglich der Gewinnverlosung. Ohne persönliche Dateneingabe kann Íhre Stimme und der Gewinn nicht gezählt werden.
Weshalb dient meine Antwort nur der Gewinnverlosung?? Ich dachte, die wollten rausfinden, ob die Bevölkerung Angst hat. Und dann etwas dagegen tun, aufrecht sein, die Sonne anhalten, oder zumindest die Autos und mehr Bäume pflanzen und die Erde wieder zu einem lebenswerten Platz machen. Warum muss der Gewinn erst noch gezählt werden? Und wieso brauchen die mich dazu? Wo kommt der Akzent auf dem I her? Wer hat den armen Menschen ihre Grammatik weggenommen?
Schlussendlich wird es dann banal und langweilig. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer bekommt einen 50€-Willkommensgutschein, wenn er oder sie sich einem bestimmten Club anschließt. Und außerdem gewinnt natürlich nur, wer ankreuzt, auch gewinnen zu wollen. Das schließt dann folgende Erklärung mit ein:
Ich bin daran interessiert, weitere Angebote per Email, Telefon und Post vom Veranstalter, Partnern und Sponsoren zu erhalten.
Komisch. Ein Satz so ganz ohne Fehler.
Bei einer spontanen Kurzdiskussion über graphotaktische Restriktionen der deutschen Orthographie (nämlich der, dass nur <aa>, <ee> und <oo> als Doppelvokalgrapheme zulässig sind) leuchtete uns allen sofort ein, dass der Diminuitiv von <Moor> nur <Mörchen> sein könne. So wie <Bötchen> zu <Boot> und <Pärchen> zu <Paar>. Heute musste ich allerdings feststellen, dass das Wort <Mörchen> ziemlich ungebräuchlich ist. Das Projekt Deutscher Wortschatz, wo man ja sogar das allseits beliebte Hundebratverbot belegt findet, kennt es nur als Fehlschreibung zu den leckeren <Möhrchen>, der Duden weiß nichts darüber und selbst Google findet nur sehr wenig Einschlägiges. Immerhin: In Bevergern gibt es die Straße Am Mörchen. Man sieht: Auf Bevergern ist Verlass! Und jetzt geh ich ein Mörchenhühnchen schießen.