Was Leute am sechsundzwanzigsten November Zweitausendunddreizehn nicht interessiert

Ich interessiere mich nicht für Geld.
Ich interessiere mich nicht für Kunst.
Ich interessiere mich nicht für Politik.
Ich interessiere mich nicht für Frauenfußball.
Ich interessiere mich nicht für Helden.
Ich interessiere mich nicht für Arschlöcher.
Ich interessiere mich nicht für Mode.
Ich interessiere mich nicht für die Vergangenheit.
Ich interessiere mich nicht für das Liebesleben von Menschen, die ich nicht kenne.
Ich interessiere mich nicht für Konventionen.
Ich interessiere mich nicht für den Eurovision Song Contest.
Ich interessiere mich nicht für Andere.
Ich interessiere mich nicht für Gott.
Ich interessiere mich nicht für ein sauberes, lesbares Abbild.
Ich interessiere mich nicht für das Leben, sondern umgekehrt, ich lebe dann – wenn ich mich interessiere.
Ich interessiere mich nicht für den kosmetischen Effekt von Mode.
Ich interessiere mich nicht für Mädchen (wie denn auch?).
Ich interessiere mich nicht für diese Pseudopromis, die von der BILD erst hoch-, dann runtergeschrieben werden.
Ich interessiere mich nicht für Sehenswürdigkeiten.
Ich interessiere mich nicht für die Postmoderne.
Ich interessiere mich nicht für den alten Gegensatz von Avantgarde und Rückzug.
Ich interessiere mich nicht für das, was genau in diesem Moment gefragt ist.
Ich interessiere mich nicht für mich selbst.
Ich interessiere mich nicht für Autos, sie sollen mich von A nach B fahren.
Ich interessiere mich nicht für Katzen.
Ich interessiere mich nicht für dieses nervende etwas.
Ich interessiere mich nicht für das Schlechte und auch nicht für das Gute.
Ich interessiere mich nicht für das „wieso“.
Ich interessiere mich nicht für die Vision einer Hardware.
Ich interessiere mich nicht für Parteipolitik, sondern für Demokratie.
Ich interessiere mich nicht für Häuser, sondern für Menschen und die Gesellschaft.
Ich interessiere mich nicht für finanzielle Notsituationen.
Ich interessiere mich nicht für Kooperationen mit Unternehmen, jedenfalls nicht in dem Sinn, in dem es hier gemeint ist.
Ich interessiere mich nicht für Softwareentwicklung.
Ich interessiere mich nicht für das Thema.

Was sich am 4. März 2011 alles erledigt hat

Faschingsmaske
Einwendung
die Sache
Zahnriemenwechsel
Gesetz über Zustellungsdauer
Qualitätsoffensive
der Fall Guttenberg
Ebaymäher
das Problem
die Frage nach dem Ja oder Nein des Klimawandels
die Sache mit dem Ruckeln
der Zweck des Pflichtangebotes
Alle Erfindung
der Anlass Ihrer PK
Obiges
unser Clubquest
Twisted Evil Very Happy
die Suchanfrage

(Ergebnisse einer Google-Suche nach „* hat sich erledigt“ am 4.3.11)

Island-Tagebuch 2: Reykjavik – Zwei Gesichter einer Stadt

25. Juni

Verlief der Aufbau des Zeltes am gestrigen Abend trotz Winds noch recht problemlos, ist es heute Morgen äußerst ungemütlich. Strömender Regen, starker Wind, 3° und die bittere Erkenntnis, dass auch der beste Schlafsack Arme nur dann wärmen kann, wenn sie sich im Schlafsack befinden. Abgesehen davon war das Schlaferlebnis überraschend positiv und der gleichförmig trommelnde Regen bewegt mich, mich noch 2, 3 mal umzudrehen und mich erst um 9 Uhr aufzurappeln. Dann noch etwas zusätzliche Trödelei im Waschraum in der Hoffnung, das Zelt sei doch noch im Trockenen abzubauen, aber daraus wird nichts. Es regnet ruhig weiter. Immerhin: Der unschätzbare Vorteil eines Autos bei so einer Zelttour ist es, dass sich das Zelt im nassen Zustand einfach in den Kofferraum werfen lässt. Geht schnell und trocknet sogar halbwegs bis zum Abend. „Island-Tagebuch 2: Reykjavik – Zwei Gesichter einer Stadt“ weiterlesen

Tolle Tools: Viele Bilder gleichzeitig kleiner machen

Hach! Die Digitalphotographie. Nun hat Jedermann eine n-Megapixel-Kamera (n>>10) und produziert täglich megabyteweise Bildmaterial. Im Urlaub kommen leicht Gigabytemengen zustande, die vor wenigen Jahren noch jede Festplatte gesprengt hätten.

Was macht Jedermann mit diesen Bildern? Im Normalfall: Rumzeigen des n-Megapixel-Kameradisplays (n<<0,2) direkt nach dem Knipsen. Manchmal auch: Kamera dem verwirrten Schlecker-Mitarbeiter entgegenstrecken, dabei die Worte »Bitte alles mal ausdrucken!« murmelnd. Oder aber immer häufiger: Den Versuch starten, die frischen Urlaubsbilder im Katzenliebhaberforum oder im Webphotoalbum hochzuladen. Das geht sicher schief. 200 Zwölf-Megapixel-Bilder einfach so in ein Webformular zu werfen, führt, wenn es denn überhaupt irgendwie klappt, zu Modem-ähnlichen Upload-Zeiten, und nach 3 Stunden zu einer Fehlermeldung. „Tolle Tools: Viele Bilder gleichzeitig kleiner machen“ weiterlesen

Wenn Männer tun, was Männer tun müssen

angeln2.jpg

Abends, halb 10, Frühsommer in Deutschland. Ostseestrand. Noch eine Düne bis zum Strand, romantisch dem Sonnenuntergang am Meer entgegen. Zu hören nur leises Plätschern, im Schilf säuselnder Wind und turtelnde Seevögel.

Die Düne ist erklommen, das Meer kommt in Sicht und der weite, menschenleere Kieselstrand lädt zum Frei-Wie-Ein-Vogel-Fühlen ein. Aber was ist das? Drei dunkle Flecken im Meer. „Wenn Männer tun, was Männer tun müssen“ weiterlesen

Aua!

Machmal tut es ja schon beim Zuschauen weh. Oder, wie im Falle eines erfolgreichen Warnschildes, schon beim Gewarntwerden:

warnung.jpg

Gesehen vor einem Hai-Aquarium-Unterwasser-Röhrendurchgang. Da kann ein bisschen Warnen nicht schaden.

Scheißegaaaaaal, scheißegaaaaaaal…

 huhn_mit_hahnchen.jpg

…ob du Huhn bist oder Hahn.

Gegessen wirst du sowieso und das auch noch aus dem gleichen Topf, wie mir der Apollo Pizza Service heute mitgeteilt hat. Ansonsten war der Prospekt – von den »Calamari Frutti« und dem »Reis „Diepholz“« abgesehen –  leider nahezu frei von sprachlichen Höhepunkten

Bahncard-Kündigung per E-Mail

Heute ist der letzte Geltungstag meiner Bahncard 50. Oder in den Augen der Bahn: Der letzte Geltungstag meiner diesjährigen Bahncard 50. Die gibt es nämlich nur im Abo und das verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn nicht fristgerecht gekündigt wird.

Das habe ich natürlich getan, und zwar per E-Mail. Ging ganz einfach und hat problemlos funktioniert. „Bahncard-Kündigung per E-Mail“ weiterlesen

Megakrisenjahr 1993: Hast du’s überlebt?

Natürlich wieder Spiegel Online:

»Wirtschaftskrise: Export bricht so stark ein wie seit 16 Jahren nicht mehr«

Das heißt aber ja auch: Vor 16 Jahren, 1993, war es noch schlimmer.

Erinnerst du dich noch, wie du in verschlissenen Pappkartons schlafen und tagelang vor der Suppenküche auf eine Kelle dünner Brühe warten musstest? Als große Teile des deutschen Waldes von frierenden Menschen gerodet wurden, um wenigstens ein kleines Feuerchen in den Ruinen zu haben?

Eben!