Als ich letzte Woche die Altpapiertonnen aus dem Keller an die Straße schleppen musste, ging das seltsamerweise ganz leicht. Erst stutze ich, befürchtete schon, den Müllplan falsch gelesen zu haben. Dann fiel mir ein: Semesterferien. Sonne, Strand und Seelebaumelnlassen. Da ruhen des Studenten Denkorgane – gemeint sind die Hand, die automatisch alles mitschreibt, was sie im Hörsaal hört und der Finger, der am Kopierer Dauerfeuern übt. Denn gut kopiert ist halb gelesen, wie man weiß. Gut für die Wälder, diese Ferien. Aber jetzt ganz bald geht es wieder los, das Semester, und ich meine fast, die Bäume zittern zu sehen und vor Angst ihre Blätter verlieren.
Orthographisch einwandfrei, grammatikalisch und stilistisch brilliant und erschreckend schlüssig.
Wenn man sich nun Zeit nimmt, während der Semesterferien auszumisten, schmeißt das die gesamte Theorie, oder?!
Unterdessen stürzen wir das duale System von innen, indem wir Papiertaschentücher in Yogurtbecher frimeln.
Allerdings ist es doch so, dass es bei vielen Studenten beim Kopieren bleibt – damit ists zwar nicht gelesen, aber immerhin hat man schonmal das eigentlich Notwendige zu Hause und Kopieren ist ja auch Arbeit. Problematisch ists nur, wenns dabei bleibt..